tag:blogger.com,1999:blog-32767951461067883612024-03-08T08:36:01.468-08:00BUCHSTABENRAUSCHENSee im Herzen, Wolken im Kopf, Tinte an den FingernFräulein Unfughttp://www.blogger.com/profile/04399951237599729684noreply@blogger.comBlogger5125tag:blogger.com,1999:blog-3276795146106788361.post-33736442557656861062015-06-29T12:50:00.002-07:002015-06-29T12:50:40.372-07:00Sieben
<style type="text/css">P { margin-bottom: 0.21cm; }</style>
<br />
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Samstag
vormittag. Das Herz auf Anschlag gedreht. Die entscheidende Email
endlich im Postfach. Ich habe Papierflieger ausgesandt und einer
wurde aufgefangen. Richtung Berge, auch wenn das Herz im Takte der
Wellen schlägt. 600km liegen vor uns ausgebreitet. </span>
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br />
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Das erste Mal
allein von zuhause weg. Das Leben mit den Fingerspitzen ertastet.
Allein im Zug. Stunde um Stunde der neuen Heimat entgegen. Die erste
Nacht allein. Hostle. Zwei Betten. Dabei bin ich doch allein.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Fremde
Wohnungen. Fremde Leute. Zuversicht im Herzen. Auf der Suche nach
einem neuen Platz auf Zeit. Erstmal.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br />
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Der Tag der
Abreise. Wir stehen mit winkenden Taschentüchern ab Bahnhof. Ich
sitze heulend im Zug. Nur eine Tasche dabei. Neuanfang mit leichtem
Gepäck.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br />
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">In der neuen
Stadt. Niemand dort, der mich erwartet und doch hilfsbereitete Hände,
die sich mir entgegen strecken. Schokolade, die wir teilen. Erste
Ausflüge. Ein Herz, das sich verliert.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br />
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Ein großer
Hörsaal. Überall Laptops. Kein Papier und keine Stifte. </span>
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br />
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Das Gespräch
im Raum der Studienberatung. Wechsel erst zum Wintersemester möglich.
Enttäuschung und Erleichterung.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br />
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Papiergeraschel
und Geflüster. Vier Jahre lang. Die eine Schreckschraube und die
eine Lieblingsstimme. In London auf den Spuren der Römer, anstatt in
Wien auf den Spuren der Kunst. </span>
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Die
Bachelorarbeit schon lange geschrieben, bevor es noch mal spannend
wird.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br />
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Der Moment der
Entdeckung eines neuen Masters. Kein Semester zu früh oder zu spät.
Genau richtig.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br />
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Das Lernen für
die Aufnahmeprüfung. Zu zweit ein ganzes Wochenende in der Bib
eingeschlossen. Das Dach entdecken. Keinen Plan B oder
Doppeltenboden. Nur das eine wollen.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br />
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Die Zusage
bekommen. Das Chaos vor dem Ende. Eine Wiederholungsprüfung. Vier
Hausarbeiten in zwei Wochen. Ein Umzug. </span>
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br />
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Dann Glück.
Zwei Jahre angereichert mit Zukunftsplänen, die wachsen. Ein Herz,
das im Takt der Seminare schlägt. Weit aufgerissene Augen und
lauschende Ohren. Steten Schrittes endlich in die richtige Richtung.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br />
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Das Ende.
Sechzig Seiten liegen vor mir. Uns. Und dem Ende. Kein weinendes Auge
nur lachende Herzen. Endlich. Endlich. Den Stift zücken und die
Zukunft wenigstens für ein paar Jahre auf Papier bannen. Hoffentlich
bald.</span></div>
Fräulein Unfughttp://www.blogger.com/profile/04399951237599729684noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3276795146106788361.post-5453862523764452782015-06-25T23:24:00.001-07:002015-06-25T23:24:11.071-07:00Das Herzensbuch
<style type="text/css">P { margin-bottom: 0.21cm; }</style>
<br />
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Ich stehe vor
meinem Bücherregal. Heute ist wieder einer <i>dieser</i> Tage. </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Unschlüssig
stecke ich meine Nase zwischen die Seiten. Keine der Stimmen, die ich
vernehme, kann mich locken. Kein Ton trifft das Gefühl, was mir die
Seiten geben sollen. Ich habe seit einigen Wochen nichts mehr gelesen
und die angefangenen Bücher stehen mutlos Rücken an Rücken. Aber
sie sind nicht das Richtige für heute. Heute passt es mit uns
einfach nicht. An solchen Tagen greife ich immer, wirklich immer, zu
demselben Buch. Aus Heimweh vielleicht. Weil ich mich noch gut an die
Gefühle erinnern kann, die es damals als Kind in mir ausgelöst hat.
Als literarischer Sessel, in den ich mich mit einer dicken Decke
kuscheln kann. Keine ungewisse, sondern eine allzu vertraute
Geschichte, die mir mit ihren Seiten ein kleines Haus baut. Eins aus
Decken und Kissen, in dem ich mich verkriechen kann. Meine imaginäre
Tasse Kakao für die Seele. Mein Anker. Und irgendwie auch mein Zuhause. Leise raunt es mir die Geschichte zu, hüllt mich mit Buchstaben ein. Ich muss gar nicht Wort für Wort lesen, um direkt wieder an der Seite des Helden zu stehen. Es reicht schon das Gefühl des Buches in meiner Hand und ein paar flüchtige Wortfetzen, den Rest der Geschichte habe ich eh im Herzen und dahin sollte es mich zurückführen. An solchen Tagen, wenn der Kopf so schwer auf den Rumpf drückt und man Probleme hat bei den ganzen Gedankenwolken sein Herz wiederzufinden, dann singt mir mein Buch ganz stetig und leise meine Melodie und ich fühle, wie sich wieder alles an seinen Platz fügt und mein Herz ganz ruhigt im Takt der Musik schlägt.</span>
</div>
Fräulein Unfughttp://www.blogger.com/profile/04399951237599729684noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3276795146106788361.post-33176573420629258202015-06-25T23:17:00.001-07:002015-06-25T23:17:56.132-07:00Der Beginn einer Reise
<style type="text/css">P { margin-bottom: 0.21cm; }</style>
<br />
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Meine größte
Schwäche ist, glaube ich, meine Unsicherheit. </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Manchmal bin ich so
von Angst erfüllt vor allen möglichen Dingen, dass ich gar nicht
bemerke, wie stark mein Verhalten doch dadurch beeinflusst wird. Ich
weiß, nach außen wirke ich meist nicht so. Da höre ich die
lustigsten Sachen.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
„<span style="font-family: Baskerville;">Du bist
doch so selbstbewusst.“ „Du bist kühl und unnahrbar.“ „Du bist
dies.“ und „Du bist das.“</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Erste Aussage
kann ich schon mal unterschreiben. Allerdings nur, weil derjenige
eine andere Vorstellung von dem Wort hat, als ich. Selbstbewusst.
Natürlich bin ich mir selbstbewusst, meiner Schwächen und ja
vielleicht habe ich auch ein paar Stärken. Und ich bin reflektiert.
Das ist selbstbewusst für mich. Derjenige meint aber: du bist stark
und selbstsicher und manchmal auch laut und kannst deine Meinung
vertreten. Tja, Selbst- und Fremdwahrnehmung ist schon was Witziges.
Warum meint derjenige das nun über mich zu sagen? Vielleicht weil
ich nach außen hin eigentlich ziemlich cool wirke. So beschäftigt
immer. Wichtig, wichtig und als ob mich die ganze Scheißwelt nichts
anginge. </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Ja das stimmt, aber sein wir mal ehrlich, wer reibt anderen
beim ersten Kennenlernen denn schon seine größten Schwächen unter
die Nase? Das wären sicher lustige Gespräche. </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">„Hey, ich bin
Fräulein Unfug. Ich habe gerade so Angst was falsches zu sagen, dass
ich eigentlich gar nichts sagen und du dich nach unserem Treffen an
nichts erinnern wirst.“ </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Oder </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">„Hi, Frauelein Unfug. Schön die
kennenzulernen. Findest du mich auch nett? Ich bin so unsicher!
Sitzen meine Haare? Ist mein Makeup verschmiert? Ohne Schminke finde
ich mich grässlich. Also mit auch nicht besonders schön, aber es
ist mehr wie eine Rüstung und schützt mich wenigstens ein
bisschen.“ </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Das wären alles bestimmt sehr kurze Gespräche, es sei
denn der- oder diejenige wäre mein Therapeut. Da geht das vielleicht
noch. </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Aber eigentlich wollen wir sowas doch von anderen gar nicht
wissen, oder? Den ganzen Ballast und den Gedankenmüll. Lieber eine
schimmernde Rüstung als den Krüppel darunter. Aber das hier ist
mein Blog und ich kann schreiben, was ich will. Also:</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Hallo, ich bin
das Fräulein Unfug. Ich bin schrecklich unsicher und mag mich nicht
besonders, weshalb es mir so schwerfällt zu mir selbst zu stehen.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Aber das hier
soll auch kein Jammerblog werden auch wenn die Ängste und
Unsicherheiten echt sind. Ich habe keine Lust mehr darauf. Jemand hat
mir mal gesagt, dass sich das mit dem Selbstvertrauen schon geben
wird. In ein paar Jahren. Aber ich habe keine Lust darauf zu warten,
dass ich eines morgens aufwache und feststelle, dass ich mich all die
Jahre beim Blick in den Spiegel geirrt habe und nicht das Biest,
sondern die Schöne zurückblickt. (Man darf wohl noch träumen!) Ich
habe auch keine Lust mehr damit zu warten Leute kennenzulernen und zu
hoffen, dass sie meine Art als Unsicherheit interpretieren und damit
umgehen können, anstatt mich für mich für kühl und
desinteressiert an ihnen halten.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Ich habe keine
Lust mehr so eingeschränkt leben zu müssen. Immer in der
Komfortzone. Hier drin wird es allmählich eng und stickig. Fast wie
in einem Sarg. Und ehrlich gesagt kriege ich langsam Platzangst. Und
Angst davor Dinge zu verpassen. Und ein bisschen Spaß, ja ich habe
Spaß, aber diesen, „Lass uns doch jetzt mal über diesen Zaun
klettern“-Spaß hätte ich gern.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br />
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Kommen wir
jetzt zu den Lösungsvorschlägen.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Diesen
Blogpost zu veröffentlichen und danach weiterzumachen ist ein guter
Anfang, glaube ich. Aufhören mich selbst zu zensieren und einfach
hier schreiben was mich beschäftigt und jemand könnte es lesen ist
ein erster Schritt. </span>
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br />
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Also: Mein Name ist
Fräulein Unfug und ich mache mich jetzt auf die Reise.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br />
</div>
Fräulein Unfughttp://www.blogger.com/profile/04399951237599729684noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3276795146106788361.post-39587912251832297732015-06-25T22:53:00.002-07:002015-06-25T23:18:37.210-07:00Die ersten Worte<style type="text/css">P { margin-bottom: 0.21cm; }</style>
<br />
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: Baskerville;">Eigentlich bin
ich gerade leicht genervt von mir und nicht sicher, ob ich in so
einem Zustand einen Blogpost schreiben sollte. Seit einem Monat sitze
ich nun schon vor meinem Laptop und haue in die Tasten. Erst hauen,
dann löschen. Alles, was ich bisher geschrieben habe wurde gnadenlos
mit der Pfeiltaste wieder ausgelöscht. Und mittlerweile bin ich
tatsächlich genervt davon. Von meinen Ansprüchen. Meinen
Unsicherheiten. Was ich im echten Leben nicht schaffe, schaffe ich
nicht mal halbwegs anonym im Internet: mich fassbar machen.
Auftauchen aus dem Schleier von Mystizität, den ich aufgehängt
habe, damit man mir nicht in die Karten gucken kann. Aber auf Dauer
macht so was vor allem eins: einsam. Wenn man niemandem eingesteht
mehr als nur den Buchrücken zu betrachten. Ich habe keine Lust mehr
auf den Eisschollen zu balancieren, die im Laufe der Zeit immer
kleiner geworden sind und ich jeden Schritt abwägen muss. Ich will
laufen ohne in die Tiefe zu starren. In irgendeine Richtung, die mir
nicht schon 100 mal zerdacht habe. Ich will überraschen. Und überrascht
werden. Ich will dieses Gefühl loswerden, dass mich jedes Wort
zerstören könnte. </span>
</div>
Fräulein Unfughttp://www.blogger.com/profile/04399951237599729684noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3276795146106788361.post-12803495740628694442015-05-24T13:10:00.002-07:002015-05-24T13:10:56.895-07:00Von Unfug<span class="Apple-style-span" style="font-family: Baskerville; font-size: medium;">Fräulein Unfug stellt sich vor.</span><br />
<br />
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<div style="margin-bottom: 0px; margin-left: 0px; margin-right: 0px; margin-top: 0px;">
<span style="font-family: Baskerville;"><span style="color: black;"><span style="font-size: medium;">(Immer noch, aber bald nicht mehr!) Studentin. Seewind im Haar und Salz auf den Lippen. Warme Decken und dicke Bücher. Beauftragte Schneeflockenbeobachterin mit einer Tasse heißem (naturtrüben) Apfelsaft. Doppelagentin, immer zwischen zwei Träumen unterwegs. Springendes Herz aus Kohle.</span></span></span></div>
</div>
Fräulein Unfughttp://www.blogger.com/profile/04399951237599729684noreply@blogger.com0